Auf dem Weg Richtung Süden streifen wir den Mont Aigoual. Auch der mit 1567 Meter
höchster Berg der Südcevennen, ist in die Geschichte der Hugenotten, wie die
Protestanten auch genannt wurden, eingebunden. Er wurde mystisch als zweiter Berg Sinai
verehrt, da die strenggläubigen Protestanten Parallelen zu Moses im alten Testament
gesehen haben.
Je weiter wir jetzt in den Süden fahren, umso deutlicher wird der Klimawechsel. Die Vegetation wird üppiger und die Temperaturen steigen, wir sind im Einflußbereich des Mittelmeeres. Als wir in der alten Seidenstadt Le Vigan eintreffen, wird sofort klar, das der Zeitpunkt unserer Ankunft richtig gewählt ist. Die Stadt hat sich rausgeputzt für ein mehrtägiges Fest. Wir erkunden die Stadt zu Fuß und folgen dem Lärm, der aus einer Seitenstraße zu uns dringt. Als wir die Quelle ausgemacht haben, stehen wir vor einer Straßensperre aus LKW und Holzpaletten, die gut in ein typisches Bild aus Bürgerkriegszeiten passen würde. Auf dem abgesperrten Platz vor der Markhalle sind drei Stiere freigelassen worden, gegen die die jungen Männer, unter dem Johlen der Zuschauer ihren Mut beweisen können. Einer der Einheimischen fordert mich auf doch auch in die Arena zu gehen, weil ich dort viel bessere Fotos machen könne. Sicher hat er recht, aber angesichts meiner Unerfahrenheit im Umgang mit lebenden Stieren und in Gedanken an eine Fortsetzung unserer Reise habe ich dann doch dankend abgelehnt.
![]() Nicht so, das gesellschaftliche Angebot am Abend. Schließlich sind wir in Südfrankreich, wo die Feste so gefeiert werden, wie es sich hier, dem Land, in dem es sich bekanntlich göttlich leben läßt, gehört! Jung und Alt treffen sich am Rathaus zum großen kulinarischen Open-Air Genuß! Und wer der Guten Speisen hat zuviel genossen, kein Problem - zu Rock- und Folksmusik kann das Maß zuviel an Kalorien wieder abgetanzt werden! |
![]() |
Reiseinfos | ![]() |
![]() |
Copyright (c) 1996ff Martin Meyer, ALL RIGHTS RESERVED.